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Juni 2018

Eine Investition, die sich lohnt

Baubegleitende Qualitätskontrolle: Mängel rechtzeitig erkennen und reklamieren

(djd). Bauherren brauchen gute Nerven: Das Projekt Haus ist auch in der Niedrigzinsphase oftmals ein finanzieller Drahtseilakt - und in der Bauphase selbst droht dann häufig auch noch Pfusch am Bau. Böse Überraschungen durch schlampige Arbeit können richtig ins Geld gehen, wenn man Mängel zu spät bemerkt und sie dann aufwändig behoben werden müssen. Dagegen können sich Bauherren mit einer sogenannten baubegleitenden Qualitätskontrolle schützen. Sie kostet nur einen Bruchteil der Bausumme - und ist eine Investition, die sich wirklich lohnt.

Versteckte Baumängel werden entdeckt
Dabei wird die Baustelle in verschiedenen Bauphasen von einem Bausachverständigen im Rahmen einer Begehung vor Ort auf Mängel beziehungsweise Ausführungsfehler überprüft. "Durch die erfahrenen Baugutachter können schon während der Bauzeit versteckte Baumängel entdeckt und umgehend durch die verantwortlichen Handwerker behoben werden", erklärt Florian Haas, Finanzexperte und Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende. Die direkte Baubegleitung und Bauprüfung der einzelnen Gewerke durch den Bauexperten trage dazu bei, eine hohe Ausführungsqualität zu gewährleisten und Nachlässigkeiten von Handwerkern aufzudecken. Je nachdem wie umfangreich das Bauvorhaben ist, gibt es üblicherweise zwischen drei und fünf Begehungen zur Bauprüfung.

Die Schutzgemeinschaft etwa kooperiert dabei mit dem Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). Mit mehr als 7.000 zertifizierten Baustellen und über 25.000 Begehungen ist er eine der größten und erfahrensten Prüfinstitutionen im Baugewerbe. Während der Begehungen durch einen der mehr als 20 VQC-Ingenieure wird das Haus systematisch vom Keller bis zum Dach durchgecheckt. "Sollten Verarbeitungsmängel auftreten, müssen diese erst fachgerecht abgearbeitet werden, bevor es das Qualitätszertifikat gibt, das die erfolgreiche Prüfung und mangelfreie Ausführung des Hauses bescheinigt", so Florian Haas.

Bauunternehmer wird informiert und kann Fehler beheben
Moderne Häuser sollen heute ehrgeizige Energiewerte erreichen. Dazu kommen moderne Baustoffe und Anlagen zum Einsatz. Ihre Verarbeitung ist jedoch komplexer geworden und verlangt eine enge Kooperation der einzelnen Gewerke am Bau. Kommt es dabei zu Fehlern, können die angestrebten Energiewerte eventuell nicht erzielt werden. Eine baubegleitende Qualitätskontrolle kann auch hier rechtzeitig eingreifen, Fehler aufdecken und sachverständig benennen. Der Bauunternehmer wird umgehend informiert und kann den Mangel auch im eigenen Interesse beheben.

Drei bis fünf Begehungen der Baustelle
(djd). Im Rahmen einer baubegleitenden Qualitätskontrolle werden üblicherweise zwischen drei und fünf Begehungen der Baustelle durchgeführt:

  • nach Fertigstellung des Kellers oder der Bodenplatte
  • nach Errichten des Rohbaus 
  • nach Errichten des Dachstuhls beziehungsweise der Eindeckung des Daches
  • vor, während oder nach Abschluss des Innenausbaus
  • zur Bauabnahme beziehungsweise Übergabe des Bauvorhabens

Bei der letzten Begehung wird zudem häufig ein Luftdichtigkeitstest - ein sogenannter Blower-Door-Test - durchgeführt. Er prüft, ob das Haus dicht ist oder ob Wärme verloren geht. Mehr Informationen hat die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende unter www.finanzierungsschutz.de zusammengestellt.