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Mai 2018

Da kommt ganz schön was zusammen

Ratgeber Immobilien: Die Baunebenkosten dürfen nicht unterschätzt werden

(djd) Es ist vollbracht: Das passende Grundstück wurde gefunden, die Finanzierung der Grundstücks- und Baukosten befindet sich in trockenen Tüchern, man weiß, welcher Haustyp entstehen soll. Was zu diesem Zeitpunkt allerdings oft unterschätzt wird, sind die voraussichtlich anfallenden Baunebenkosten - Bauherren sollten sich vor der vertraglichen Bindung an ein Hausbauunternehmen ein genaues Bild darüber machen. Denn die Baunebenkosten können bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und nicht selten ein großes Loch in die ursprüngliche Finanzierungsplanung reißen.

Experte: Baunebenkosten sind seriös kalkulierbar

Wer durch Neubausiedlungen am Stadtrand fährt, wird immer wieder mit an sich hübschen Einfamilienhäusern konfrontiert - allerdings fehlen bei ihnen Putz und Dämmung oder die Außenanlagen gleichen einer Wüste. Der Grund für die unvollendeten Projekte ist so einfach wie vermeidbar: Das Geld ist vor der Fertigstellung des Hauses ausgegangen, die Kostenkalkulation und die darauf aufbauende Finanzierung waren nicht ausreichend. "Dabei sind die Bau- und Baunebenkosten durchaus seriös kalkulierbar", meint Florian Haas, Finanzexperte und Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. Man müsse es aber auch wollen, und genau daran hapere es bei so manchem Hausbauberater. Aus Angst, den Auftrag nicht zu bekommen, so Haas, würden Hausbauberater die Kosten stattdessen oftmals schön rechnen.

Reine Baukosten erhöhen sich um stattliche Summe


Addiert man die Positionen wie Maklerprovision, Grunderwerbsteuer, Notar und Grundbuch, Vermessung, Planung und Hausanschlüsse, kommt eine stattliche Summe zusammen. Diese erhöhen die reinen Baukosten aus dem hübschen Prospekt um ein gutes Stück und müssen meist aus Eigenmitteln erbracht werden. Dabei sind die Kosten keineswegs versteckt, sondern bereits im Vorfeld genau identifizierbar. "Bauherren sollten bereits bei den ersten Planungen eine detaillierte Aufstellung über alle in Zusammenhang mit dem Neubau oder Kauf entstehenden Kosten machen und mit den Berechnungen des Hausbauberaters vergleichen", rät Florian Haas. Nur so bekomme man auch Klarheit über die Größenordnung des Gesamtprojekts und könne nach Abschluss der Planungen eine seriöse und ausreichende Finanzierung auf die Beine stellen.

Checkliste gibt Überblick zu allen Kosten

Die Schutzgemeinschaft beispielsweise stellt ihren Mitgliedern und anderen Bauwilligen unter www.finanzierungsschutz.de eine Checkliste zur Verfügung, welche die einzelnen zu berücksichtigenden Punkte der im Bauprozess entstehenden Kosten systematisch auflistet. Daneben bietet die Seite weitere wertvolle Hinweise sowie Checklisten und Ratgeber rund um den Hausbau.

Baunebenkosten im Überblick

(djd). Die wichtigsten Baunebenkosten

  • Makler verlangen je nach Region, Lage und Qualität des Grundstücks zwischen drei und sieben Prozent des Kaufpreises als Provision.
  • Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland aktuell 3,5 bis 6,5 Prozent.
  • Der Grunderwerb unterliegt der Beurkundungspflicht bei einem Notar. Die Kosten dafür fallen individuell sehr unterschiedlich aus.
  • Vermessungskosten sind ein erheblicher Teil der Baunebenkosten.
  • Dazu kommen unter anderem Planungskosten, Ausgaben für Prüfstatiker und Baugrundgutachten, Kosten für die Erschließung und Verlegung der Hausanschlüsse sowie für die Gestaltung der Außenanlagen.